Palekastro, im Osten von Sitia gelegen, ist fast schon ein kitschiges Beispiel für die legendäre (Gast-)Freundlichkeit der Kretaer! Ihr werdet vom ersten Moment an spüren, dass es hier sehr besonders ist und euch bald nicht mehr wundern, dass ihr vielleicht zum Essen eingeladen werdet, in der Bäckerei Süßigkeit probieren oder einen Raki mittrinken sollt. Wie soll man sagen: Das ist kein “Dienst am Gast”, sondern ganz normal, die Leute sind eben super-freundlich und aufgeschlossen und freuen sich, Neues und neue Leute kennenzulernen! Während des Sommers finden zum Beispiel etliche Feste auf dem Dorfplatz statt, und es würde uns nicht wundern, wenn ihr euch tanzend dort wiederfinden würdet – ohne dass es irgendwie peinlich wäre… Dabei ist Palekastro weiß Gott keine Partymeile, eher ein entspannter Ort zum Chillen und Genießen. Entsprechend einladend sind die Tavernen, in denen man hervorragend und äußerst preisgünstig die kretische Küche genießt. Besonders empfehlendswert: Frischer Fisch!

Palekastro ist außerdem von großer historischer Bedeutung und von seinen Ausmassen her nach dem beruehmten Knossos der zweitgroesste Fundort minoischer Kultur. Bereits um 3000 v. Chr. war die Gegend um Paleokastro besiedelt; der Hafen von Itanos belegt den regen Handel dieser vergangenen Epoche. Auch der Handelsplatz von Roussolakkos, nahe des Strandes von Chiona gelegen, der von britischen Archaeologen gefunden wurde, zeigt wie stark der aeusserste Osten Kretas von der minoischen Kultur gepraegt war. Im Archeologischen Museum von Sitia ist einer der bedeutendsten Funde minoischer Kunst ausgestellt: die Statuette von Palekastro, eine Jünglingsfigur von etwa einem halben Meter Größe, aus Elfenbein geschnitzt, detailreich und filigran – unbedingt anschauen!